Vera von Ehrenberg

Diese Zeichnungen stammen aus dem Jahr 1997 – eine frühe Werkgruppe, in der sich bereits viele Themen abzeichnen, die mich bis heute beschäftigen. Es sind Bilder mit einer beinahe monumentalen Ausstrahlung, trotz ihrer oft schlichten Mittel. Die Zeichnungen erzählen von Königen und Gehöften, von Vorschriften und Regeln, von Familien, Innenräumen, Nachbarschaften und sozialen Konstellationen.
Gezeichnet mit Tusche, Bleistift oder Farbstift entstehen Szenen, die zwischen Andeutung und Ausarbeitung pendeln. Manche Blätter beschränken sich auf Umrisse – Linien, die Räume und Figuren nur umranden. Andere sind dicht, flächig, mit Hintergrund versehen, als wären sie Ausschnitte aus einem größeren Zusammenhang.
„1997“ ist ein Einblick in ein Leben, das sich mit Ordnung und Gemeinschaft, mit Rollen und Beziehungen beschäftigt. Es sind stille Bilder mit viel Raum für Interpretation – formal reduziert und zugleich erzählerisch aufgeladen.